Im Jahr 2013 wurde ich von meinem damaligen Vorgesetzten gefragt, ob ich jemanden kenne der in Nairobi für ein Kinderheim einen Solar Carport aufstellen könne. Da ich schon öfters in Südafrika auf Freiflächenbaustellen unterwegs war, war die Frage nicht ganz so abwegig.
Ich hab dann mehrere bekannte Monteure aus Südafrika gefragt, jedoch hatten die leider kein Interesse umsonst eine PV Anlage zu errichten.
Meine Frau Steffi und ich haben dann die Situation mal durchgesprochen uns über Kenia informiert und entschieden den Carport aufzubauen.
Die Firma hat die Flüge und alle sonstigen Kosten übernommen, Steffi und ich steuerten unsere Freizeit bei. Das Abenteuer konnte beginnen, keiner von uns beiden war jemals in Kenia. Ich selber hatte nur Erfahrung mit Südafrika. Wir lernten schnell die Unterschiede kennen.
Gegen Abend landeten wir dann am Nairobi Airport und gingen zur Einreise, diese verlief ohne Probleme, draussen suchten wir uns ein taxi und riefen die vereinbarte Nummer an, damit Mary( die gute Seele vom Nest) dem Fahrer den genauen Weg erklären konnte.
Nach einer guten Stunde fahrt im extremen verkehr von nairobi erreichten wir die Abzweigung zum Nest, eine sehr dunkle Straße direkt in das Unterholz, da machten wir uns dann erstmals Gedanken ob alles richtig war was wir hier machen.
Wir kamen jedoch ohne Probleme im Nest an und wurden von Irene und Mary schon freudig erwartet.
Nachdem ersten kennenlernen und den übliche Fragen nach dem Flug wurden wir in die Unterkunft geleitet, welche ein Zimmer in Irenes Haus war.
Wir waren total kaputt von der Reise und sanken erleichert in unser Bett
Tag 2
An diesem Tag sahen wir zum ersten Mal die Baustelle und stellten gleich ein Problem fest,
die Fundamente waren nicht an der Position wo sie sein sollten. Diese waren leider gut 2m zu weit vorne. Dies ließ sich leider nicht mehr ändern.
Laut irene wurden die Fundamente schonmal neu errichtet, da der Bauleiter die Pläne verkehrt gelesen hatte, die Fundamente waren dann leider hoch und nicht lang wie sie sein sollten.
wir haben uns dann entschieden die Position zu belassen und den Carport zu drehen, sprich ihn in die andere Richtung geneigt aufzubauen. Sehr nahe am Äquator ist dies zum Glück kein Problem. In der originalen Position konnte er leider nicht gebaut werden, da hier die Autos keinen Platz hatten um darunter zu fahren.
Die Fundamente wurden fertig gegossen, aus Beton.
Alle aus dem Team waren sehr nett, nur der Bauleiter war etwas seltsam.
Der Tag verging dann recht schnell und wir hatten einiges geschafft.
Todmüde fielen wir nach dem Essen ins Bett, geschützt unter einem Moskitonetz kann man ganz gut schlafen, an der Wand lief das Moskito backup auf und ab in Form zweier großer Eidechsen.
Tag 3
Müde vom Vortag kamen wir heute schwer aus dem Bett, die Dusche hatte am Abend leider auch nicht richtig funktioniert, das Wasser war trotz Solaranlage kalt, die Dusche konnte leider nicht angeschlossen werden. Wir mussten dann auf Waschwannen ausweichen 🙂
Egal, auch damit kann man leben, nur mit der großen Spinne im Zimmer konnte meine Frau nicht leben, auch die Eidechsen verschmähten diesen kleinen Zwischensnack, die Spinne war aber auch recht groß. Sie wurde nach draussen befördert und wir haben sie nicht zum letzten mal gesehen.
nach dem Frühstück und einem stärkenden Kaffee ging es wieder zur Baustelle, die restlichen Fundamente fertig stellen.
Am Nachmittag war das erledigt.
Die Fundamente müssen nun 3-4 Tage trocknen bevor wir die Schalung entfernen können.
Diese Zeit, meine Irene, können wir mit einer Safari in die Masai Mara überbrücken, eine Freundin von ihr hat in Nairobi ein Unternehmen welches Safaritouren anbieten.
Wir sind dann zum Village Market gefahren und haben dort eine Safari gebucht. 3 Tage und 2 Nächte, direkt am Eingang zum Park Masai Mara.
Die Anreise findet in einem typischen Geländewagen statt und geschlafen wird in einem Zelt. Abentuer pur dachten wir uns zu dieser Zeit, dass aber die Strecke das wahre Abentuer ist konnten wir noch nicht ahnen.
Wir haben nach der Rückkehr vom Village Market noch schnell die Koffer gepackt, die Nacht wird kurz. Abholung ist um 6 Uhr früh.
Tag 4
Die Nacht war dann doch sehr kurz, zu sehr waren wir aufgeregt. Pünktlich um 6 Uhr wurden wir abgeholt, Koffer und Getränke waren schnell im Auto verstaut und schon ging das Abenteuer los.
Gute 6 Stunden Fahrt hatten wir vor uns, erstmal durch Nairobi Richtung Limuru, dann nach Narok. Alles ging gut über geteerte Straßen, der Verkehr war sehr stark, viele Lastwägen. Nach nark wurden die Straßen schlechter und schmäler und endeten in Feldwegen.
Wir haben noch gedacht, naja so schlimm kann es nicht werden, wir lagen falsch.
Die Straße wurde immer schlechter, doch der fahrer fuhr mit ungeminderter Geschwindigkeit weiter. Er erklärte uns, dies muss so sein, da wir sonst die Schlaglöcher mehr spüren. Man muss dazu sagen, es waren eher keine Löcher sondern Krater.
Die Landschaft war aber trotzdem wunderschön und es hat sich auf alle Fälle gelohnt.
Nach insgesamt mehr als 6 Stunden kamen wir endlich an der Unterkunft an.
Wunderschön gelegen in der Mara auf einem Hochplateu mit Weitblick.
Unter dem Plateu ist ein Masai Dorf und der Fluss. Wir bekamen unser Zelt zugewiesen und eine kurze Erklärung für das verhalten in der Nacht. Dann ging es auch schon wieder zum Auto und wir fuhren in den Park.
Parkgebühr bezahlen und los geht die Safari.
Die Mara ist schon groß, jedoch der Park selber ist relativ klein wenn man ihn mit dem Krügerpark in Südafrika vergleicht.
Jedoch hat die Mara eine sehr hohe Dichte an Tieren, auch Landschaftlich ist sie sehr schön, viele Bäume und Hügel, alles ist grün.
Wir haben am ersten Tag schon sehr viele Tiere gesehen, die Landschaft und das gute Wetter genossen.
Zum Sonnenuntergang haben wir den Park dann wieder verlassen und sind in das Camp gefahren für das Abendessen. Erst haben wir uns aber eine Solardusche gegönnt, die war besonders schön da ja im Nest die Dusche nicht richtig funktioniert.
Abendessen im freien bei bestem Wetter und schönem Ausblick. Danach haben wir den Pool getestet und den Sonnenuntergang genossen.
Wir wurden von einem Angestellten dann zu unserem Zelt begleitet und fielen todmüde ins Bett.
Tag 5
Um 6 Uhr früh gab es Frühstück und um halb 7 waren wir schon wieder unterwegs in den park, wir haben uns entschieden, das Mittagessen im Park einzunehmen und unser Fahrer hatte dementsprechend Lunchpakete dabei.
Viel zu sagen gibt es hier nicht, Bilder sagen mehr als Worte 🙂
Nur soviel bleibt noch zu sagen, am Abend haben wir dann noch eine Wanderung mit einem Masai unternommen, der uns die Natur gezeigt und erklärt hat.
Tag 6
Abreisetag, zurück nach Nairobi.
Schweren Herzens verließen wir die Mara wieder, sie hatte es uns angetan und wir waren bestimmt nicht zum letzten Mal hier. Nach dem Frühstück machen wir uns auf um die 7-stündige Rückfahrt zu meistern.
Nach knapp 4 Stundne machten wir die erste Pause auf einem Parkplatz, bei dem uns der Fahrer dann alleine ließ weil er etwas besorgen musste. Sofort wurden wir überrant von Verkäufern von Schmuck und allerlei anderen Sachen. Zum Glück kam der Fahrer bald wieder zurück und wir konnten unsere Rückfahrt fortsetzen.
Am späten Nachmittag kamen wir wieder bei Irene an, den Abend ließen wir dann bei einem kühlen Bier auf der Veranda ausklingen.
Tag 7
Nach dem Frühstück ging es direkt zur Baustelle, die Fundamente mussten ausgeschalt werden. Dieses mal hatten wir Unterstützung von zwei Freiwilligen aus Deutschland, die normalerweise im Heim in Limuru arbeiten.
Die Fundamente waren schnell ausgeschalt und Fehler im Beton ausgebessert. Die Löcher für die Füße des Carports wurden markiert und gebohrt, die einzelnen Teile des Grundgerüsts (Montagesystem) wurde schonmal sortiert und bereitgelegt für den nächsten Tag.
Am Abend gingen wir zum Village Market zum Essen. Lustigerweise gab es da natürlich auch Deutsche Wurst und Deutsche Schnitzel, welche aber von uns verschmäht wurden.
Wir haben uns für lokalen Fisch entschieden und waren danach noch im Nakumat beim shoppen, was man halt alles so für den Alltag benötigt.
Tag 8
Tag Nummer Acht schon, langsam wird die Zeit knapp, leider wurden ja am Anfang falsche Fundamente gefertigt, ansonsten wären wir schon weiter. Die zwei deutschen Helfer waren wieder mit dabei und werden uns jetzt auch bis zum Schluss unterstützen damit der Carport auch wirklich fertig wird und Strom für das Nest produzieren kann.
Heute beginnen wir mit dem Zusammenbau des Gestelles und der Befestigung des Gestells auf den Betonfundamenten.
6 lokale Arbeiter haben wir noch zur Unterstützung bekommen, einer konnte jedoch nur Auto fahren, da in seinem Vertraag nichts anderes drinnen stand und ein anderer hatte einfach keine Lust auf die Arbeit, so waren es dann nur noch 4 lokale Arbeiter. Die 4 netten Leute haben uns aber tatkräftig unterstützt. Mit ihrer Hilfe konnte wir die Gestelle alle montieren und auf den Fundamenten befestigen.
Morgen fangen wir dann mit den Pfetten an.
Tag 9
Heute fangen wir mit den Pfetten an, diese spannen über die Gestelle undhalten dann die PV Module an Ort und Stelle.
Am Morgen stellen wir erstmal ein Gerüst auf, die Berufsgenosschenschaft in Deutschland würde die Baustelle wohl sofort schließen bei dem Gerüst und der dazugehörigen Leiter.
Die pfettenmontage ging schnell von der Hand anfangs, bis wir bemerkten, dass wir komplett schief waren mit den Pfetten. Also nochmal die Fundamente und Gestelle nachgemessen. Siehe da hier lag der Fehler. Die Fundamente waren hinten doch nicht in einer Linie und sie hatten noch unterschiedliche Höhen.
Der Rest des Tages verging dann mit ausgleichen der Fehler, damit wir am nächsten Tag zumindest die Pfetten fertig montieren können.
Am Abend fuhren wir wieder zum Village Market zum essen, diesmal Huhn, es war ein Fehler.
Ich wanderte die ganze Nacht zwischen Toilette und Bett hin und her und war in der Früh zu nichts zu gebrauchen.
Tag 10
Steffi ging dann alleine auf die Baustelle, was sich als sehr schwierig erwies. Der Vorarbeiter akzeptierte keine Frau die das Sagen hatte.
Die Baustelle stand still, Steffi kam dann wiede rzu mir um zu sehen wie es mir ging, es wurde schon besser. Ich musste dann noch bei Irene auf das Dach steigen um die Solaranlage zu kontrollieren, danach gingen wir alle gemeinsam auf die Baustelle um zumindest mal mit dem Vorarbeiter zu sprechen.
Irene gab ihm aber direkt einen Anschiss und siehe da er akzeptierte Steffi als Ingenierin, nach dem ihm Irene erklärt hatte was sie studiert hatte.
Endlich ging es weiter, ich habe mich heute auf das zusehen reduziert und das Erklären wo was hingehört.
Am Abend waren alle Pfetten in Position, ich musste nur noch alle Schrauben nachziehen.
Das Abendessen habe ich heute Abend ausfallen lassen 🙂
Tag 11
will go ahead soon
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